Dez. 2021
Hingucker und Anmacher
Durch die freizügige Vielfalt, die uns in der heutigen Zeit die Medien bescheren, sind wir möglicherweise
abgestumpft oder gelangweilt, und nehmen vieles nur als Randerscheinung wahr. Werbefachleute versuchen durch
auffällige, krasse oder auch dumme Effekte unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen. Zusätzlich soll durch
Wiederholungen ein dauerhafter Eindruck vertieft werden. Auch Sex und Erotik ist mit im Spiel, denn
das kann zum Hinschauen anregen.
Bei fetzigen Musik- und Tanzvideos sind solche Inhalte beliebt, und wenn Musik und Darbietung zueinander
passen, wird es schnell ein beliebter Hit. Allerdings kann auch plötzlich die Zensur eingreifen.
Dabei wundert man sich, weshalb Regeln so unterschiedlich ausgelegt und angewandt werden.
Es gibt besonders von Künstlern aus Afrika lebensfrohe Musik mit Texten, die alltägliche Situationen
beschreiben, von denen mit passender Choreografie begleitete Videoclips produziert werden.
K-Tino, eine Sängerin aus Kamerun, greift in ihren Liedern zeitgemässe Themen (Lied "Viagra") auf, die sie
in Live Konzerten sehr bühnenwirksam vorträgt. Bei uns ist sie wenig bekannt, aber in Frankreich und USA
feiert sie grosse Erfolge nicht nur bei den vielen afrikanischen Expatriats. Der Musikstil ist sehr
eigenwillig und unverwechselbar, und man findet ihre sehr rhythmische und temporeiche Musik vielfach
als Untermalung zu privaten Tanzvideos im Web.
Ich selbst habe auch in Video 2 zu einem Amateur Bootydance Video ihr "Medley" unterlegt.
Das ist eines von den drei typischen Videos, die ich hier vorstelle. Das Video 1 ist einer ihrer
grössten Hits, aber auch zweideutig und anzüglich. "Ma Chatte et sa Queue": Meine Katze (wortgleich
mit Muschi) und ihr Schwanz. Das Video ist kein Originalclip von ihr, sondern eine Interpretation von
einem gewissen DJ Talitus mit Einblenden vieler eindeutiger Fremdbilder zwischen den sehr aufreizenden
Auftritten von K-Tino. Erstaunlich, dass dieses frühe Video bei Youtube nicht den Saubermännern und -Frauen
zum Opfer gefallen ist. Es ist auch heute noch unter diesem Link im Repertoire, wird aber in der
Suchfunktion (vielleicht nur in Deutschland?) nicht mehr angeboten.
Die vielen bei Youtube angebotenen Videos von K-Tino sind jetzt (ausser Mitschnitten von Life Auftritten)
reine Musikvideos ohne bewegte Bilder. So wie ich ihre Musik bei Video 2 untergeschoben habe, gibt es
auch bei einer Serie von Mapouka Videos ihren Superhit "Me na you" als Hintergrund, obwohl der kamerunesische
Musikstil eher Bikutsi oder Makossa ist, als der von der Elfenbeinküste stammende Mapouka. Allen Stilrichtungen
gemein ist die totale Körperbewegung, und als typisch afrikanisches Element dabei die Betonung des Hinterns.
Diese Art von erotischer Zurschaustellung wird leider nicht überall als akzeptabel empfunden, und so ergeben
sich unterschiedliche Beurteilungen. So ist Video 3 bei Youtube der Zensur zum Opfer gefallen, obwohl ich es
in Anlehnung an die teilweise ebenso freizügigen Musikvideos meiner Figur DJ Hippo untergeschoben hatte.
Inzwischen kann man ja auch auf Platformen ausweichen, die bereits Begriffe wie X-, Porno oder Spanking in ihrem
Namen enthalten.
Von derart einschlägigen Platformen stammen die nächsten Videos, die auch nicht mehr unter der Rubrik Musikvideos
einzuordnen, aber sehr wohl ziemliche Hingucker sind. In Video 4 läuft nur im Hintergrund eine rhythmische Musikuntermalung
zu den Bewegungen, die diese Schönheiten ausführen, und die an Mapouka erinnern. Es kommt ja auch aus der
Elfenbeinküste und wird sogar als Porno gebrandet obwohl zwischendrin nur ganz kurz GV angedeutet wird. Das ist
meines Erachtens nicht störend, allerdings habe ich einige Szenen bei der Bearbeitung dieses Videos auch heraus
geschnitten. Die Grenzen zwischen Erotik und Porno sind sowieso schwer zu ziehen und weitestgehend persönliche
Ansichtssache.
Video 5 überschreitet da schon einige Grenzen. Was zunächat noch recht interessant anfängt, entpuppt sich aber am
Ende als eindeutige pornografische Herausforderung, und da ist es auch verständlich, dass dieses Video als
Wichsvorlage benutzt wird, was am unteren Bildrand klein eingeblendet wird. Nun muss man dazu sagen, dass die Mädels
es auch zweifelsfrei darauf anlegen, mit ihrem Video Männer anzumachen und ihnen den Kopf zu verdrehen.
Eindrücke dieser Art erregen in jedem Falle Aufmerksamkeit und sind auch Anregung für das Kopfkino oder eigene
Aktivitäten. Der Spanker sieht in den dargebotenen sexy Hinterteilen zunächst nur Material, denn er kennt leider
die Menschen nicht, der sich in solchen Werken mehr oder weniger anonym anbieten. Bei den Mädels in Video 5
würde ich allerdings für einen kräftigen Hintervoll als Strafe plädieren, anstatt dabei zu masturbieren. Und ich glaube,
da bin ich mit meinem Kopfkino nicht allein.
(©2021 Michael oldtapir)
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