June 2010   (updated März 2012)
Züchtigung von Schülern in Togo  (Verletzung der Rechte von Kindern durch sadistische Bestrafung)
Lehrer einer Privatschule in Djidjolé haben Schülern einer Klasse mehr als 60 Stockschläge verabreicht
Eine Privatschule im Stadtteil Djidjolé von Lomé hat kürzlich seine Schüler der dritten Klasse gequält, indem ihnen etwa 6 - 10 Stockschläge vom Lehrer für jedes Fach gegeben wurden; macht für 10 Fächer ungefähr 60 und mehr Schläge. Als ein Lehrer einem Mädchen ihre Dosis gab, löste das bei ihr eine vorzeitige Menstruation aus. Das hinderte den Lehrer aber nicht, sie weiter zu schlagen. Und der Rest endete im Krankenhaus und auf dem Polizeikommissariat, wo der Schuldirektor am Knast schnuppern konnte.
In einer Lehrerkonferenz dieser Schule wude entschieden, alle Schüler zu bestrafen, die nicht das Examen "blanc du Brevet d’Étude du Premier Cycle, BEPC" schaffen konnten, was keinem gelang. Folglich musste jeder Lehrer alle Schüler streng bestrafen, die in seinem Fach versagten. Dieser Beschluss wurde umgesetzt, und die armen Kinder mussten sich dieser Abschreckung durch die Erwachsenen unterziehen, die unfähig waren, andere Strafmethoden zu finden, ausser Stockschlägen. Die Schüler wurden entsetzlich von den Lehrern gequält.
Die Körperstrafe ist an bestimmten Schulen in Togo allgemein üblich, wo diese Vorkommnisse oft die Eltern und alle Aufrechten empören. "Es gibt eine ständige Verletzung der Rechte von Kindern in Togo, und die Nachforschungen vor Ort geben denen Recht, die darüber berichten und es überprüfen" sagte ein ehemaliger Schulinspektor im Ruhestand. Trotz der Anzeigen üben die Lehrer weiterhin physische Gewalt an den Schülern aus. Und nicht zum Missfallen derer, die der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen wollen, sind einige Schulen in Togo ausgemachte Plätze von Verletzungen der Kinderrechte: Körperliche Gewalt, auferlegte Arbeiten, belastende Sportübungen, sexuelle Gewalt, Psychoterror und mehr. Die Schüler in Togo leben weiter in der Hölle eines primitiven und altertümlichen Systems mit gemeiner Bestrafung von Kindern.
(Der Artikel wurde in franz. Sprache auf www.icilome.com veröffentlicht, ist dort aber nicht mehr erhältlich)
Kommentar von Michael Tapir:
Gewalt an Kindern gehört eigentlich nicht hierher und wird von mir abgelehnt. Ich bin für Erziehungsmassnahmen, wie wir sie auch in unserer Jugend (40er Jahre) in deutschen Schulen erlebt haben. Sicher sind manche Lehrer auch sadistisch vorgegangen, aber das ist uns als Kindern nicht bewusst gewesen. In Afrika sind Körperstrafen auch heute noch immer häufig. Es wird berichtet, dass afrikanische Eltern sogar Wert darauf legen, ihre Kinder in Privatschulen zu geben, wo sie kräftig verdroschen werden. Ob dadurch mehr Wissen vermittelt wird ist zu bezweifeln. In meiner Schulzeit waren jedenfalls die grössten Prügler unter den Lehrern auch die unfähigsten.
 
Ein Videoclip (47sec.) von einer Schulbestrafung in Ghana:
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